Ausschnitte aus dem Interview mit Dr. Matthias Scholz, Vorstandsvorsitzender der AcU, im AcU-Jahresbericht 2019
Herr Dr. Scholz, welche Ziele haben Sie für die kommende Legislaturperiode des AcU-Vorstandes?
Das Kerngeschäft der AcU als Dienstgeberverband ist die Tarifpolitik innerhalb des Dritten Weges. Die AcU hat in den letzten Jahren immer wieder ihre Ideen und Vorstellungen in die Diskussion und die Verhandlungen um tarifliche Änderungen in den AVR mit eingebracht. Diesen Weg möchte ich zusammen mit meiner Kollegin und meinen Kollegen im Vorstand weiter ausbauen. Dabei liegt die Stärke der AcU in einer strategischen Sicht, mit der sie auf die tarifliche Entwicklung sieht. Diese strategische Komponente muss meiner Ansicht nach das Tarifgeschäft deutlicher mitbestimmen. Deshalb will ich zusammen mit dem Vorstand anbieten, die AcU stärker als bisher in das Tarifverhandlungsgeschehen einzubeziehen und unsere Kompetenzen an dieser Stelle zu nutzen.
Als weiteres Ziel möchte ich die Bereitschaft fördern, im Dritten Weg echte Tarifverhandlungen zu führen und nicht nur einfach andere Tarifwerke abzuschreiben. Die Entwicklungen, die sich da z.B. bei den jüngsten Verhandlungen um die Ärztevergütung abzeichnen, gehen in die richtige Richtung. Ich glaube, wir haben im kirchlichen Bereich bei Dienstgebern und Dienstnehmern genug Kompetenz und Erfahrung an Bord, um unser eigenes Tarifwerk zu gestalten.
(...)
Welches Thema ist für Sie aktuell das wichtigste?
Eines der wichtigsten Ziele der AcU bleibt die Fortsetzung der Bemühungen um eine Leistungsreform der kirchlichen Zusatzversorgung. Hier möchte ich mich in den kommenden Monaten wieder verstärkt engagieren, damit dieser Prozess Fahrt aufnimmt. Seit mehr als vier Jahren wird dieses Thema in den Gremien innerhalb der katholischen Kirche und der Caritas immer mal wieder angetippt, aber dann schnell fallen gelassen. Die KZVK hat mit einer Struktur- und Finanzreform, die wir als AcU nachdrücklich unterstützt haben, ihre Hausaufgaben gemacht, um die Kasse auf ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Modell umzustellen. Die Probleme, die durch das aktuelle Leistungsrecht entstehen, verschärfen sich, je länger eine Lösung herausgeschoben wird.
(...)
Das ganze Interview ist im AcU-Jahresbericht 2019 erschienen und unter folgendem Link nachzulesen: Veränderungen anstoßen