AcU-Newsletter 01/2024 (Juli 2024) |
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„Unsere christliche Grundeinstellung baut ein starkes Fundament an Glaubwürdigkeit und Vertrauen auf“Interview mit dem stellvertretenden AcU-Vorstandsvorsitzenden Sebastian Spottke
Seit Januar dieses Jahres ist Sebastian Spottke stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AcU und seit 2023 Vorsitzender der Geschäftsführung der Marienhaus GmbH, wo er den Geschäftsbereich Kliniken verantwortet. Sein Motto lautet: „Marienhaus ist für mich die Erfüllung einer großartigen Aufgabe – für Menschen da zu sein“. Im Interview spricht der studierte Betriebswirt und Wirtschaftswissenschaftler über die Bedeutung der christlichen Identität der Marienhaus GmbH in einer sich ständig verändernden Welt: Herr Spottke, die Orden sind traditionell stark, wenn es darum geht, die christliche Identität zu definieren. Was bedeutet es aktuell für die Marienhaus GmbH ihr katholisches Profil zu schärfen? In einer Welt, die sich ständig verändert und in der viele traditionelle Werte infrage gestellt werden, ist es für die Marienhaus Gruppe wichtig, einen klaren und zeitgemäßen Ausdruck ihres Engagements für christliche Werte und Prinzipien zu finden. Dies bedeutet vor allem, dem Bedürfnis nach einer Werteorientierung seitens der Mitarbeitenden zu begegnen und unser Handeln anhand christlicher Prinzipien zu reflektieren.
Früher wurde erwartet, dass die Mitarbeitenden katholisch sind. Heute verschiebt sich der Fokus auf die Institution. Was heißt es, wenn gesagt wird: Die Institution ist katholisch? Wir stellen primär die Erwartungen, nach christlichen Werten zu handeln, an uns selbst und nicht mehr zuerst an die Mitarbeitenden. Ich finde das auch ehrlicher. Eine katholische Institution kann Mitgefühl, Fürsorge und soziale Verantwortung fördern und muss sich auch an christlichen Werten messen lassen. Ich habe Ordensfrauen als sehr klar in ihren Werten und auch als progressiv und mutig wahrgenommen. Diese Herangehensweise können wir auch jetzt als katholische Institution gut gebrauchen.
Wie wirkt sich das Thema auf die unternehmerischen Ziele eines katholischen Trägers aus? Das katholische Profil eines Trägers wirkt sich insofern auf seine unternehmerischen Ziele aus, indem es eine klarere Ausrichtung und einen ethischen Rahmen für seine Aktivitäten bietet. Unsere christliche Grundeinstellung baut ein starkes Fundament an Glaubwürdigkeit und Vertrauen auf. Wir nutzen das gerade in unseren Kooperationsbemühungen, um Vertrauen mit unseren Partnern in den Regionen zu gewinnen, was wiederum die langfristige Stabilität und den Erfolg des Unternehmens unterstützt. Ich nehme auch weiterhin wahr, dass in unserem Wettbewerbsumfeld das christliche Profil als Differenzierungsmerkmal dienen kann. Wir betonen gerne unser Ordens-Erbe und seine Werte und bekommen hierzu immer wieder positives Feedback von unseren Mitarbeitenden.
Wie wichtig ist Ihnen persönlich das Thema? Ich habe mich vor Kurzem in einem Interview dazu geäußert, dass ich mich sehr bewusst für den katholischen Glauben entschieden habe. Mein persönlicher Wertekanon ist eng mit den Werten unseres Trägers verbunden, was mich sehr stolz und zufrieden macht. Das ist gerade bei den vielfältigen und teilweise dramatischen Entwicklungen, denen wir uns als Träger im ländlichen Raum ausgesetzt sehen, sehr stabilisierend. Meine Führungsrolle im Unternehmen kann ich durch meinen Glauben geradliniger an Mitgefühl, Respekt und Fürsorge ausrichten.
AktuellesSpannende Themen und tarifpolitische Emotionen: Der AcU Jahresbericht 2023Der AcU Jahresbericht 2023 ist da und bietet ein reichhaltiges Spektrum an Themen, die die aktuellen Herausforderungen der caritativen Unternehmen beleuchten. Neben dem klassischen Tätigkeitsbericht enthält die Broschüre auch spannende Artikel und Interviews. Uta Losem vom Katholischen Büro in Berlin erläutert die Vorteile des kirchlichen Arbeitsrechts, während Dr. Matthias Scholz wichtige Fragen zur betrieblichen Altersvorsorge beantwortet. Werner Hemmes teilt seine Erfahrungen aus seiner langjährigen Arbeit in der Arbeitsrechtlichen Kommission und im Vorstand der AcU. Als Dienstgeberverband ist die AcU das Sprachrohr für caritative Unternehmen. Mit arbeitsrechtlicher Expertise und einem starken Netzwerk steht sie ihren Mitgliedern zur Seite. Die AcU setzt sich dafür ein, Tarifpolitik zu gestalten und zukunftsorientierte Lösungen zu entwickeln. Der Jahresbericht 2023 steht Ihnen auf unserer Webseite digital als PDF oder ePub zur Verfügung:
Ich bin dann mal weg? - AcU-Schulung zum UrlaubsrechtDas Urlaubsrecht ist ein komplexes Thema, das durch das Bundesurlaubsgesetz, AVR, Dienstvereinbarungen und individuelle Arbeitsverträge geregelt wird. Hinzu kommt die sich ständig ändernde Rechtsprechung des EuGH und des BAG, die das Thema Urlaub immer wieder neu definiert. Erfahren Sie in unserer Online-Schulung alles Wichtige zum Urlaubsrecht: von den Grundlagen über aktuelle Entwicklungen bis hin zu praxisrelevanten Fällen. 10.09.2024, 09:30-13:00, digital mit Dr. Carolin Kraus, Fachanwältin für Arbeitsrecht, Partnerin MEYER-KÖRING Rechtsanwälte in Bonn und Berlin Mehr Informationen und Anmeldung
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